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Restkreditversicherung: sinnvoll oder nicht?

Verschiedene Banken bieten gemeinsam mit dem Kredit eine Versicherung an, die auch Restkreditversicherung, Restschuldversicherung, Kreditausfallversicherung oder Ratenschutzversicherung genannt wird. Abgedeckt werden im Regelfall die Risiken

  • Krankheit
  • Arbeitslosigkeit
  • Berufsunfähigkeit
  • Arbeitsunfähigkeit
  • Unfall
  • Tod.

Das klingt vernünftig, aber leider sieht die Praxis ernüchternd aus. Die Prämie für eine Restkreditversicherung wird dem Kreditbetrag überwiegend in einer Summe zugeschlagen und erhöht entsprechend die monatlichen Raten. Die Prämien steigen mit der Länge der Laufzeit des Kredits.

Restkreditversicherung in einem Beispiel:

ohne Kreditversicherung
Kreditsumme 10.000 Euro, Laufzeit 48 Monate, 2 % Zinsen, Monatsrate 217 Euro
Effektivzins rund 2 %

mit Restkreditversicherung
Kreditsumme 10.000 Euro, Laufzeit 48 Monate, 2 % Zinsen,
Restschuldversicherung 1.000 Euro, Monatsrate 239 Euro.
Effektivzins rund 7,12 %

Das Beispiel ist bewusst günstig gewählt. Banken, die Kredite mit Restkreditversicherung anbieten, vermeiden die Angabe des Effektivzinses unter Einschluss von deren Kosten. Bei Kostenvergleichen wurden Effektivzinsen bis über 20 % festgestellt.

Im Durchschnitt muss man davon ausgehen, dass eine Restschuldversicherung einen Kredit bei einer Laufzeit von 4 Jahren diesen um etwa 10 % verteuert.

Eine Kreditversicherung bei einem Ratenkredit mit einer üblichen Laufzeit von 2 bis 7 Jahren ist selten sinnvoll. Wer sich trotz der erhöhten Kosten mit einer solchen Versicherung wohler fühlt, sollte sich in jedem Fall beraten lassen, da die Kostenmodelle sehr unterschiedlich und teilweise grob unseriös sind. Wir von der Löwe-Finanz raten nicht zum Abschluss dieser Versicherung in Verbindung mit Verbraucherkrediten, aber wir sind gerne bereit, für den Interessenten die günstigste Variante zu finden.

Restkreditversicherung für eine Baufinanzierung

Gänzlich anders stellt sich die Situation bei Baufinanzierungen dar. Hier sollte man auf jeden Fall die üblichen Lebensrisiken absichern. Wer darauf verzichtet, riskiert den mühsam erarbeiteten Immobilienbesitz.

Allerdings empfehlen wir hier keine Restkreditversicherung, sondern eine Risikolebensversicherung. Bei Eintritt des Versicherungsfalles übernimmt eine Restschuldversicherung die Tilgung der Restschuld und zahlt einen verbleibenden Überschuss – den die Versicherung berechnet – dem Versicherungsnehmer aus.

Bei einer Risikolebensversicherung erhält der Versicherungsnehmer oder dessen Begünstigter im Versicherungsfall die Versicherungssumme zur freien Verfügung und kann entscheiden, wie er sie verwendet. Dabei kann der Versicherungsnehmer bei Vertragsabschluss festlegen, ob er eine gleichbleibende Versicherungssumme wählt – im Versicherungsfall ist die gezahlte Summe höher als die Restschuld – oder eine Deckung der Restschuld. Die monatlichen Prämien sind neben der Höhe der Versicherungssumme vom Alter und weiteren persönlichen Merkmalen des Versicherungsnehmers abhängig. Als Größenordnung sei hier für einen 40-jährigen Mann ein Betrag von 7 bis 20 Euro bei einer Versicherungssumme von 250.000 Euro genannt.

Bei einer Beratung zur Baufinanzierung werden wir Sie stets darauf hinweisen.

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